Mittwoch, 22. März 2006

Ich hasse Fußball !!!!

"Ich hasse Fußball" - mit diesem Gedanken wachte ich heut Morgen auf. Der Abend gestern und die damit verbundenen Emotionen verfolgten mich in einer Endlosschleife bis in meine Träume. Wie singen But alive noch so schön: "Denn die Vergangenheit hat uns oft schon gezeigt, dass diese Trümmertruppe immer wenn's ernst wird vergeigt". Unterschreib ich mal voll und ganz .

Aber nun von Anfang an:
Dienstag der 21.3. . Endlich findet das schon zweimal wegen gefrorenem Wasser verlegte Fußballspiel zwischen Lübeck und St. Pauli statt. Seit Tagen schon studiere ich ausgiebig den Wetterbericht. Sieht alles gut aus. Der Platz wurde geräumt und es hat auch nicht mehr geschneit.
18 Uhr und somit höchste Zeit, zur Bushaltestelle zu wandern. An der Lohmühle angekommen renne ich direkt in eine riesige Menge VfB-Fans, die anscheinend durch irgendwas am Weitergehen gehindert werden.
Einige besoffene und fettleibige Fans beiseite schiebend komme ich an der Wegsperre an, die grün angezogen ist und böse guckt. -Nee, nicht Bärwolf, obwohl ich den später leider auch noch sehen werde.
Eine Kette aus Uniformierten verweigert nicht nur den Lübeck-Anhängern sondern auch mir und 10 weiteren St. Paulianern den Durchgang. Auf eine zarghafte Anfrage bei einem der Uniformierten, ob denn wenigstens wir durch dürften, entstand folgender Dialog...

-"Nein, ist zu gefährlich" (Nebenbei: was kann gefährlicher sein als mit braun-weißen Schals und Trikots zwischen pöbelnden, gewaltbereiten Lübeck-Fans zu stehen)
-"Wieso?"
-"Auf der anderen Seite kommen grad die St Pauli-Fans."
-"Öhm, aber wir sind doch auch St Pauli Fans!"
-"Dann dürfen Sie erst recht nicht durch!" (?????)

Versteh das, wer will !!!

Irgendwann werden wir dann doch durchgelassen und ich will so schnell wie möglich ins Stadion, um mir einen guten Paltz sichern zu können.
Die Schlammpfütze vor dem Gästeblockeingang nimmt schon fast sumpfartige Ausmaße an. Es erfordert schon einiges Geschick, von Insel zu Insel zu hüpfen, um bei meiner Körpergröße nicht bis zum Hals zu versinken (was zugegebener maßen nicht sehr tief ist).

Wer auch immer die Position der Eingangskontrollen festlegte, hat dabei nicht gründlich genug nachgedacht. An der breitesten Stelle des Durchgangs 7 Sicherheitsleute aufzustellen garantiert bestimmt keinen höchstmöglichen Schutz gegen Wurfgeschosse und Rauchbomben (Von unserer Seite bis auf einige Idioten ja eigentlich sowieso nicht zu erwarten).


Endlich im Stadion und den Standort einige Male gewechselt, um besser sehen zu können, maile ich Marc mal, ob er schon da ist. Befindet sich aber erst kurz vor Reinfeld.

Der Anpfiff. Das Spiel geht endlich los und es sieht auch vielversprechend aus. Das 0:1 ! Die Kurve bebt und ich gerate in ungeahnte Euphorie, dass ich sogar für einen Moment annehme, dass das heute nur gut ausgehen kann.
-Kurz dannach finde ich dann auch Olaf und den inzwischen angekommenden Marc. -
Das Spiel wird von Minute zu Minute schlechter. ein Fehlpass nach dem anderen. Man kann inzwischen schon darauf wetten, dass, wo der Ball grad hinfliegt, im Umkreis von 10 Metern ganz sicher kein Spieler steht.
Das 1:1 ist somit vorhersehbar gewesen. War ne reine Frage der Zeit.
In der zweiten Halbzeit wird es etwas besser, aber noch lange nicht genug, um die heute schwachen Lübecker bezwingen zu können. Es folgen wieder Spielsituationen in denen sogar mein Stehplatz-Nachbar und ich besser aussehen würden. Hollers Abstöße sind noch schlechter als sonst. Ich mag einfach nicht mehr hingucken... Gut geht es jetzt nur noch meinem Magen, der "von dem netten Herren vor uns"(Zitat Marc) mit Keksen versorgt wird.

Kurz vor Schluss wird die Hoffnung auf wenigstens einen Punkt zunichte gemacht 2:1. Minuten später der Abpfiff. AUS. Finito!! Ade 2. Liga!!
Wenn wir so weiter spielen, müssen wir Ende Mai in Hamburg gegen den Abstieg kämpfen.

#an Pessimismus erstickend#

Samstag, 18. März 2006

Und ein weiteres Ende in Jensen's Biographie

Der Vorteil, um 4 Uhr aufzustehen besteht darin, dass du noch viel zu müde bist, um den Widerstand deines Körpers zu registrieren, der eigentlich noch im warmen Bett bleiben will.
Der Nachteil, um 4 Uhr aufzustehen macht sich bemerkbar, wenn du am selben Abend noch das Abschiedskonzert von Oma Hans miterleben willst und jemand bist, wie ich, der sich vornimmt, nach Feierabend schon mal ein paar Stunden vorzuschlafen, das dann aber doch nicht macht.

Ohne Schlafreserve und ohne Mitfahrer steige ich eine gute Stunde vor Konzertbeginn in Schwartau in den Bummelzug, der wie ich hoffe, schnellstmöglich in Hamburg ankommen wird. Ein Irrtum, wie sich dann rausstellt. Dazu später mehr. Zunächst sitze ich aber noch entspannt in meinem Abteil und ahne nichts Böses. Leider ist heute Freitag und meine gute Laune nimmt in Lübeck ein jehes Ende, denn ein Haufen Discospacken fährt auch Richtung Hamburg, um abzudancen, Bunnys flachzulegen und sich den Kopp wegzuballern. Können sie von mir aus tun, sollen sie nur nicht dem halben Zug lauthals mitteilen, schon gar nicht die ganze Fahrt über! Ich verdrücke mich nach ner Viertelstunde in den vorderen Teil des Zuges und genieße die neuerlangte Ruhe. Bis in Rahlstedt unerwartet die Bremsen der Lok quietschen. Zufällig bekomme ich das Gespräch zwischen einer Mitreisenden und dem Schaffner mit, in dem die Rede von möglichen 2 Stunden Wartezeit wegen einer Störung ist. Das ist mir eindeutig zu viel, weshalb ich spontan entscheide, von Rahlstedt aus mit dem Bus weiterzufahren. Tja, liebe Partyjünger, IHR müsst wohl noch etwas länger auf eure Ankunft im Ecstasy-Leichen-Auffanglager warten, denn so weit geht euer beschränktes Denken nicht, einfach auf andere Verkehrmittel umzusteigen. An der Bushaltestelle hab ich zumindest keinen von euch wieder getroffen.
Nach endlosem Herumgefahre mit Bus, U- und S-Bahn komme ich eine gute Zeit später in Altona an, als geplant und irre die Fabrik wiederzufinden versuchend durch den Stadtteil. Ich und den richtigen Weg finden, das ist sowieso ein Kapitel für sich. Kurz davor entnervt aufzugeben und wieder nach Hause zu fahren, sichte ich dann doch das vertraute Gebäude in der Barner Straße.

Die ersten beiden Bands sind schon durch. Bleiben also noch Billy NoMates und Oma Hans zu bestaunen. Voll ist's, meine Befürchtung gar nicht mehr reinzukommen bestätigte sich aber zum Glück nicht. Der erste Weg führt direkt zum Biertresen und von da aus schnurstracks zur Bühne, wo inszwischen ein männliches Nummerngirl in Paillettenkleid aufgetaucht ist und ein Schild mit der Aufschrift "Billy NoMates" hochhält. Kluger Einfall, denn mehr als einmal ist es schon passiert, dass keiner eine Ahnung hatte, wie die Vorband heißt.
Da Billy NoMates die Band des Snuff-Sängers ist, erwarte ich nicht sehr viel und schon gar nicht, dass mir die Musik gefällt. Den Song "Seagails" hatte ich ja schon mal in der Zoff-Sendung gehört. Erstaunlicher und erfreulicher Weise fahren Duncan und seine Jungs auf der Bühne um einige Gänge härter als auf Platte. Macht richtig Spaß da zuzuhören. Die wenigen seichteren einschläfernden Stücke mögen ihnen vergeben werden.

Die Fabrik ist inzwischen kurz vor dem Überlaufen. Als die ersten Akkorde von Andreas und Peta und die ersten Takte von Armin durch die Boxen dröhnen, explodiert die Menge regelrecht. Keine Chance mehr fest auf einer Stelle stehn zu bleiben, selbst wenn man es versucht. Das ist es nun, das allerletzte Oma Hans Konzert. Die Ära einer weiteren Band von Jensen nimmt ihr Ende.
"Guten Abend , Schleswig-Holstein" lässt einen Großteil des hamburger Publikums meckern, mich als Betroffene aber wohlwollend grinsen. Inzwischen wird einem ein Song nach dem anderen um die Ohren gehauen "Ideale Fadenkreuze", "Kalter Mammut" und "Ukraine" lassen die Innentemperatur auf gemütliche 120 Grad ansteigen. Luft bekomme ich schon lange keine mehr, nur Tritte gegen die Schienbeine. Wunderbar!!!
Kurz nach 1 Uhr wird das letzte Lied der Bandgeschichte gespielt und Oma Hans verlassen die Bühne. Auch endloslange Zugaben-Rufe können Jensen wie zu erwarten nicht zurück auf die Bühne bringen. Wenn er sagt es ist Schluss, dann ist auch Schluss, Ende!

Die Nacht am hamburger Bahnhof ist ungemütlich, kühl und erschöpfender als das Konzert selber. Dann fährt endlich der erste Zug gen Heimat. Vermutlich die selbe Teenie-Sauf-Ausflugs-Gruppe wie auf der Hinfahrt nervt und hat die ganze Zeit das dämliche Fenster offen! Auf Beschwerden wird nur mit blöden Sprüchen reagiert. Ihr Säcke, ich bin seit 25 Stunden wach, hab grad ewig lange in der Kälte gewartet und will jetzt SCHLAFEN!!!! Resigniert wechsel ich letztendlich doch wieder das Abteil und falle zu Hause totmüde ins Bett.

#den Schlaf aus den Augen reibend#

Dienstag, 7. März 2006

"Ein Artist, ein wahrer Künstler am Ball, dass man das so verkennt..."

Ich bitte den Antifußballer um Verzeihung für die Bezeichnung "Antifußballer". Wird nie wieder vorkommen. - Aber aktiv bei einem Spiel würd ich dich schon gern mal sehn...

#Videokamera aufbauend#

Freitag, 3. März 2006

Mal wieder eine Menge Zoff

Nun gut, was gibt's zur ZOFF Radiosendung gestern zu sagen?

Zunächst wurde einmal der Fahrraddieb angeprangert, der vor 2
Wochen unmoralischerweise während der Sendezeit Jo's Schloss geknackt hatte. Und der eben dieses samt dem daran befindlichen Fahrrad in den Tiefen der lübecker Innenstadt verschwinden ließ . (Vertrete ja immer noch die Meinung, dass es sich um einen Leidtragenden des Busstreiks am folgenden Tag handelte, der irgendwie zur Arbeit kommen musste *g*)

Von morallos zu geschmacklos:
Denn wenig später stellte ich fest, dass ich bei weitem nicht die einzige Person war, die sich berufen
fühlte, der Öffentlichkeit an diesem Abend die möglichen Abgründe eines Plattenschranks zu präsentieren. Auch wenn das einige anders sehen und ausschließlich mich degradieren. (CDs verbrennen halte ich nebenbei für eine unsinnige Reaktion ... die Songs werden dadurch auch nicht besser.)

Zu guterletzt wurde auch noch festgestellt, dass nach dem SSV Ulm und dem FC St. Pauli nun ein weiterer Verein (nämlich Altona 93) zum Opfer unseres Anti-Fußballers wurde. Damit steigt Vereins-Hopping nun zur 11. Zehnkampf-Kategorie auf. ... Oder rührt die Sympathie nur daher, dass die Altona-Hymne auf ein Tonträgerformat gepresst wurde, das bequem in die Jackentasche passt?


#Funny van Dannen CD einlegend#

Sach ich doch


3.3.2006


Dieser Comic noch als Nachtrag zum Thema Platzverhältnisse. Mehr gibt es dann dazu auch nicht zu sagen, denn ich würde mich eh nur wieder über die perfekt terminierte Winterpause aufregen....





Comic: (c) Michael Pahl www.fcstpauli.de

Platzkommission sagt: "Hier wird gespielt, basta!"

1.3.2006

Nach der erneuten Absage, des Spiels Lübeck : St.Pauli, aufgrund von sage und schreibe 3 cm Schnee und etwas Eis auf dem Platz, beschloss ich heute den hiesigen Bolzplatz zu testen. Nach einem kurzen Lauftraining zum Warmwerden ging es samt Ball auf den schneebedeckten schwartauer Platz, der aufgrund der örtlichen Nähe (7 km Luftlinie) zur Lohmühle in einem ähnlichen Zustand sein müsste. Halt! Nicht ganz, denn einen Platzwart besitzen wir hier nicht. Ergo: der Rasen muss noch unbespielbarer sein.

Einige Dribblings und Torschüsse später stelle ich fest, dass die Maulwurfshügel, die sowohl im Sommer als auch im Winter unsere Fußballwiese verschönern, die einzige ernstzunehmende Verletzungsgefahr darstellen. Mehr als einmal gelang es ihnen auch, mir den Ball mit hinterhältigen Tricks abzunehmen und diesen in ungeahnte Richtungen zu ballern. Die rote Karte sahen die gemeinen Hügel dafür nicht. Keine dieser Regelwidrigkeiten gingen jedoch vom Schnee aus, er verhielt sich absolut fair und regelkonform.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der lübecker Schnee sich anders verhält als der schwartauer. Und an der Lohmühle wäre zudem ein Schiedsrichter anwesend gewesen, der dem eisigen Niederschlag einen Platzverweis hätte erteilen können, als dieser doch etwas ruppiger als unser gewesen wäre. Warum also, liebe Platzkommission wurde gestern nicht gespielt? Gibt es an der Lohmühle vielleicht auch Maulwürfe? War es den Schiris zu kalt, um draußen zu arbeiten? Wollte man eine Panik verhindern, weil die Vogelgrippe die Hansestadt erreicht hat? Fragen über Fragen

Rechtliches

28.2.2006

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Opened

28.2.2006



Hiermit erkläre ich den Blog "Liebe gute alte Zeit, bleib stehn!" für eröffnet!



Zusatz: Nach unzähligen Wiederbelebungsversuchen wurde der Entschluss, einer kompletten Neuprogrammierung dieser Seite, nicht nur ins Auge gefasst, sondern in die Tat umgesetzt. Mal sehn wie lang es dauert, bis ich das Ding das nächste Mal verschrotten kann.